ADOBE PREMIERE PRO & SORA

Da freu ich mich gerade noch über die neue Version von Davinci Resolve und schon legt Adobe mit Premiere Pro mal so richtig einen drauf. Was die jetzt mit SORA zu tun haben, schauen wir uns heute an – los geht’s!

Ich sag’s ganz ehrlich: Adobe Premiere hat mich nie wirklich interessiert. Auch wenn die Zusammenarbeit mit After Effects grandios ist. Denn – meine ersten Berührungen mit einem professionellen Schnittsystem war 1999 mit AVID Media Composer. Der TV-Standard, der sich bis heute in vielen Schnitt- und Produktionsbuden findet. Seit vielleicht 5 Jahren, bin ich aber komplett auf Davinci Resolve umgestiegen und hab’ es keinen Tag bereut. Aber – wenn Blackmagic jetzt nicht turbomäßig auf den KI-Zug zur Videogenerierung aufspringt, steht vielleicht doch nochmal ein Systemwechsel an! 

Aber warum wechseln? Adobe hat gerade dieses Video gepostet. Schauen wir uns mal die ersten 90 Sekunden an – die sind schon beeindruckend! Aber der zweite Teil des Videos wird dann richtig wild.

Diese Version ist noch nicht erschienen. Adobe Premiere Pro arbeitet hier mit seiner eigenen KI: Firefly. Damit kann man Objekte oder Personen im Video markieren und mit der Hilfe von künstlicher Intelligenz austauschen. Hier zum Beispiel wenige Diamanten zu vielen Diamanten machen. Aber nicht nur das. Ich kann genauso Sachen verschwinden lassen. Auch mit Adobe Firefly. Einfach über das unerwünschte Objekt mit der Maus fahren und auswählen. Wie bei diesem Elektrokasten hier. Kennen wir schon von Photoshop! Aber mit Bewegtbild? That’s new. Genauso funktioniert es mit diesem Schild hier. Herumliegenden Kabel oder unerwünschten Marken Logos. Cool. Schnell. Ohne zusätzliches Tracking – aber noch nicht der Wahnsinn. Hier hab ich jetzt zum ersten Mal geschluckt: Beim Schnitt kommt es auf das Timing an oder man Schneidet eh auf Musik, auf Beat. Dann hat man oft das Problem, dass der gewünschte Clip nur ein klitzekleines bisschen zu kurz ist. Aktueller workaround: das Material zum Beispiel mit einem Speed-Effekt verlangsamen oder nochmal rückwärts abgespielt dransetzen. Das gehört jetzt der Vergangenheit an. Mit Adobe Premiere Pro und der Firefly KI, kann ich einfach meinen Clip trimmen und mein Video wird automatisch verlängert. Wow! Und – dass ich in meinem Video KI-generiertes Material verwendet habe, wird in Zukunft unlöschbar (sagen sie zumindest) mit in die Metadaten geschrieben. YouTube kann dann sicher automatisch erkennen, ob es sich um gedrehtes oder generiertes Footage handelt. Haben wir ja auch schon drüber spekuliert, wie das in Zukunft gelöst werden könnte.  

Aber jetzt wird’s richtig krass: Ich kann nicht nur Firefly als KI Model nutzen, sondern auch Third-Party Models. Also die KI von anderen Firmen. Und jetzt Trommelwirbel: eines dieser Modelle ist SORA von OpenAI. Ich muss gar nicht mein Schnittprogramm verlassen, sondern generiere mir B-Roll Material direkt in Premiere Pro und kann es in meine Timeline werfen. Puffff! What? Ich hab die ganzen Kommentare noch im Kopf: “das wird nie kommen”, “viel zu teuer”, “viel zu rechenintensiv”, “das kostet Millionen” – Nein – es kommt dieses Jahr und wird einfach in mein Schnittprogramm integriert! Ja – hätte ich auch nicht gedacht, dass das so schnell geht!! Aber wahrscheinlich müssen wir uns daran gewöhnen, dass die technische Entwicklung VIEL schneller voranschreitet, als wir uns das ausmalen können. Umsonst wird es schätzungsweise nicht sein. In diesem Trailer-Video hat man es jetzt nicht gesehen, aber eventuell wird es ein Credit-System wie bei Adobe Stock geben. Eine Minute SORA-Material für 10 Tokens. Oder es wird über meinen SORA-Account abgerechnet, der mit meinem Adobe-Account verbunden ist. Für mich die einleuchtendere Variante. Denn auch mit Pika oder wie hier mit Runway, kann ich direkt im Schnitt Videos generieren. Also, je nach Projekt, Geschmack und Geldbeutel auswählen, mit welchem Modell ich arbeiten möchte. 

Sobald das alles in Adobe Premiere Pro verfügbar ist, werde ich es austesten und davon berichten!

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